
Das Bild lässt tief blicken, aus ihm spricht die bodenlose Enttäuschung eines Sportlers, der sich vor dem ersten großen Erfolg seiner Karriere wähnte und jetzt doch mit leeren Händen dasteht. Im DFB-Pokalfinale am 22.Juni 1991 hat Maurice Banach ein zauberhaftes Tor geschossen und seinen Versuch im Elfmeterschießen sicher verwandelt, doch am Ende jubeln nicht der 24-jährige Stürmer des 1.FC Köln und seine Kollegen, sondern die Kontrahenten von Werder Bremen. Ab der Verlängerung hat es Katzen und Hunde geregnet; und während das Wasser an einer Plexiglasscheibe im Berliner Olympiastadion herunterrinnt, lehnt sich Banach dagegen und schaut ins Leere. Nur eine Momentaufnahme, und vielleicht wird kurz darauf jemand gekommen sein und zu ihm gesagt haben: „Mach dir nichts draus, Mucki, du bist doch noch jung.“ Doch das wäre zwar faktisch richtig, aber andererseits auch fürchterlich falsch gewesen. Denn keine fünf Monate nach dieser Aufnahme ist Maurice Banach tot.
ncG1vNJzZmhpYZu%2FpsHNnZxnnJVkrrPAyKScpWeUmr9uwMCgZJqko2K6tq%2FKomSsrJGnr3CAlmlubXFj