Es gibt wirklich keine Kleinen mehr 11FREUNDE

November 2024 · 2 minute read

Dieser Text erscheint im Rahmen einer Koope­ra­tion mit dem Tages­spiegel.

Die kolum­bia­ni­sche Fuß­ball­na­tio­nal­mann­schaft der Frauen dürften vor dieser Welt­meis­ter­schaft wohl nur die wenigsten auf dem Zettel gehabt haben. Vor allem werden nur wenige gewusst haben, dass Kolum­bien in der Lage ist, guten Fuß­ball zu spielen. Viel wurde im Vor­feld über die Physis der Kolum­bia­ne­rinnen gespro­chen, die meist an der Grenze zum Erlaubten sei. Doch das kolum­bia­ni­sche Team hat bei diesem Tur­nier nicht härter gespielt als andere Nationen.

Ver­gessen wird da gerne mal, dass die Kolum­bia­ne­rinnen bereits zum dritten Mal bei einer WM dabei sind und sich amtie­rende Vize-Süd­ame­ri­ka­meis­te­rinnen nennen dürfen. Spä­tes­tens seit Sonn­tag­mittag und dem 2:1‑Sieg über das DFB-Team dürfte das in Deutsch­land bekannt sein.

Kolum­bien war das per­fekte Bei­spiel bei dieser WM, dass Nationen, die im Welt­fuß­ball der Frauen bis­lang keine große Rolle gespielt haben, auf­ge­holt haben. So haben sich solch eher kleine Fuß­ball-Nationen wie Kolum­bien, Jamaika oder Neu­see­land schon länger die Fähig­keit ange­eignet, gut zu ver­tei­digen und hinten nur wenig zuzu­lassen. Mitt­ler­weile hat sich aber auch das Spiel in der Offen­sive wei­ter­ent­wi­ckelt.

Stan­dards und Kon­ter­spiel sind ein pro­bates Mittel

Ein beliebtes Mittel sind natür­lich Stan­dards, die einige Nationaltrainer:innen ver­mehrt haben trai­nieren lassen. Diese Erfah­rung musste nicht nur Deutsch­land machen bei dieser WM, das beide Gegen­tore gegen die Kolum­bia­ne­rinnen nach Ecken kas­sierte. Bewährt hat sich auch, recht tief zu stehen und bei Ball­ge­winnen mit höchstem Tempo zu kon­tern. Wenn dann noch eine Star­spie­lerin wie Linda Cai­cedo und die schnelle Mayra Ramirez bei Kolum­bien oder Kha­dija Shaw bei Jamaika hin­zu­kommt, kann es auch für die eta­blierten Nationen gefähr­lich werden.

Das hat sich bei Schweden gezeigt, das sich gegen Süd­afrika sehr schwertat und erst spät 2:1 gewann oder bei den Eng­län­de­rinnen, die gegen Haiti nur knapp mit 1:0 siegten. Natür­lich gibt es noch immer Mann­schaften wie Vietnam, Marokko oder Panama, die zum ersten Mal bei einer WM dabei sind und oft­mals nur wenig ent­ge­gen­zu­setzen haben. Diese gehören aber zu den Aus­nahmen und Marokko hat dem 0:6 gegen Deutsch­land im zweiten Spiel gegen Süd­korea einen Sieg folgen lassen.

Am Sonntag hat Deutsch­land Kolum­bien sicher­lich nicht unter­schätzt, genauso wenig wie Frank­reich, das nur 0:0 gegen Jamaika spielte oder Nor­wegen, das Neu­see­land im Eröff­nungs­spiel 0:1 unterlag. Sie alle wissen um das Können ihrer Geg­ne­rinnen. In der öffent­li­chen Wahr­neh­mung werden solche Ergeb­nisse aber immer noch als Über­ra­schung ange­sehen. Das liegt daran, dass bei den End­runden der ver­gan­genen Jahre nur selten eine solch kleine Fuß­ball­na­tion gut mit­halten konnte und über­haupt mal die Vor­runde über­stand. Das wird sich bei diesem Tur­nier höchst­wahr­schein­lich ändern.

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